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Ernährungsmythen entlarvt: Warum weniger nicht immer mehr ist

Von Kohlenhydraten und bösen Blicken

Wer abnehmen will, wird schnell zum Ziel einer Flut von „hilfreichen“ Ratschlägen. „Iss keine Kohlenhydrate nach 18 Uhr!“, „Fett macht fett!“ oder mein Favorit: „Wenn du einfach gar nichts mehr isst, nimmst du am schnellsten ab.“ Klingt logisch? Nur, wenn man vergessen hat, dass unser Körper kein einfacher Taschenrechner ist. Diese Mythen haben mich früher fast wahnsinnig gemacht – und ich habe so einige ausprobiert.

Der Mythos vom bösen Fett

Erinnerst du dich an die 90er, als alles fettfrei sein musste? Von Joghurt bis Chips – Hauptsache „light“. Ich dachte damals: Je weniger Fett, desto besser. Das Ergebnis? Hungerattacken und eine Vorliebe für fettfreien, aber stark zuckerhaltigen „Ersatz“. Erst später habe ich verstanden: Fett ist nicht dein Feind, sondern ein wichtiger Energielieferant – vorausgesetzt, man wählt die richtigen (wie Nüsse, Avocados oder gutes Öl).

Kohlenhydrate nach 18 Uhr: Der Horror in Nudel-Form

Auch der Mythos, dass Kohlenhydrate am Abend direkt auf die Hüften wandern, hat mich jahrelang begleitet. In Wahrheit zählt die Gesamtkalorienmenge und nicht, ob ich meine Nudeln um 17:59 Uhr oder um 18:01 Uhr gegessen habe. Die Wissenschaft zeigt, dass Timing oft zweitrangig ist – solange die Bilanz stimmt.

Warum weniger nicht immer mehr ist

Einer der größten Irrtümer: „Wenn ich einfach weniger esse, nehme ich ab.“ Klar, ein Kaloriendefizit ist wichtig, aber zu große Defizite setzen den Körper unter Stress. Mit der Zeit stellt sich der Stoffwechsel auf diese knappe Versorgung ein – ein Prozess, der weder von heute auf morgen passiert noch immer unumkehrbar ist, aber trotzdem die Abnahme erschweren kann. Das Risiko: Wir signalisieren unserem Körper, dass er sparsamer mit Energie umgehen muss, und manchmal dauert es, bis er diesen „Mangelmodus“ wieder verlässt. Das macht klar: Nachhaltige Veränderungen brauchen Geduld, nicht Radikalität.

Was ich daraus gelernt habe

Statt blind jedem Ernährungsmythos zu folgen, habe ich angefangen, meinen Körper und seine Signale besser zu verstehen. Manchmal sagt er klar: „Heute brauchst du mehr Energie.“ Und manchmal sagt er: „Die Schweinshaxe um 23 Uhr? Lass das lieber.“ Der Körper kommuniziert oft deutlich, was ihm guttut – wir müssen nur lernen, zuzuhören.

Fazit: Schluss mit Mythen!

Am Ende zählt, was praktikabel und nachhaltig ist. Mein Tipp? Hör auf deinen Körper und seine Signale. Er zeigt uns oft, was er braucht – sei es mehr Ruhe, eine ausgewogene Mahlzeit oder auch mal der Verzicht auf die Schweinshaxe um Mitternacht. Reflexion über das eigene Verhalten ist dabei ein wichtiger Begleiter. Eine bewusste Ernährung sollte flexibel sein und Freude machen. Abnehmen ist schließlich keine Strafe, sondern ein Weg zu mehr Wohlbefinden.


Bild von Laura auf Pixabay


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