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Was mein Darm denkt – Kleine Abenteuer mit Sauerkraut und Co.

Ich dachte immer, meine Diät scheitert an Schokolade. Turns out: Es war mein Darm.

Nicht weil er sich nach Süßem sehnt – sondern weil er beleidigt war. Von zu wenig Vielfalt. Von zu viel Proteinpulver. Und von dem Glauben, dass Kaloriendefizit alles ist.

Die Sache mit dem Mikrobiom

Vor ein paar Monaten bin ich über den Begriff „Mikrobiom“ gestolpert. Das klingt nach Forschungsinstitut und Reagenzglas – aber es geht schlicht um die Milliarden Kleinstlebewesen in unserem Darm. Und wie sie sich benehmen, hängt erstaunlich stark davon ab, womit wir sie füttern.

Ich habe also Sauerkraut gekauft. Und Kefir. Und Linsen. Und ein Buch, das mir erklärte, dass Ballaststoffe keine nervigen Quellmonster sind, sondern Futter für gute Darmbakterien. Ich fing an, fermentierte Lebensmittel zu essen – und plötzlich hatte ich mehr Energie. Nicht jeden Tag, aber auffällig oft.

Wenn der Darm zurückgrüßt

Nach zwei Wochen ohne Eiweißshakes, aber mit vielen Hülsenfrüchten, hatte ich das Gefühl: Mein Darm ist besser drauf als ich. Weniger Blähungen. Weniger Heißhunger. Und nach dem Essen kein Tief mehr, sondern… nichts. Einfach normal.

Es ist komisch, wie sehr wir auf unseren Puls, unser Gewicht, unsere Schritte schauen – aber den Darm gerne ignorieren. Dabei ist da ein ganzes Ökosystem, das mitredet. Bei der Verdauung, beim Immunsystem, sogar bei der Laune. Und erst recht beim Denken.

Natürlich habe ich nicht plötzlich abgenommen, nur weil ich Sauerkraut esse. Aber ich merke, dass mein Körper anders reagiert, wenn ich ihn gut füttere. Und dass ich seltener in alte Muster falle – zum Beispiel den halben Kühlschrank leer zu essen, weil ich irgendwie leer bin.

Was hängen bleibt

Ich esse mittlerweile abwechslungsreicher. Beim Einkaufen denke ich an meine Darmbakterien. Und ein Glas Kimchi im Kühlschrank erinnert mich regelmäßig an meine guten Vorsätze – und an die Erkenntnis, dass Abnehmen manchmal im Kopf beginnt, aber oft im Darm weitergeht.

Ernährung ist ein ideales Feld für Selbstversuche – das habe ich inzwischen gründlich erfahren. Nach nunmehr zwei Jahren der Optimierung und vieler Experimente ist mir klar, warum einschlägige Fachliteratur von einer ausgewogenen und diversen Ernährung spricht und diese eindringlich empfiehlt.

Wenn mich jemand fragt, wie er seine Ernährung in den Griff bekommt, ist meine Empfehlung häufig eher eine Ermunterung viele verschiedene Lebensmittel zu testen und die Wirkung auf sein eigenes Wohlbefinden zu reflektieren. Mir hat es geholfen.




Bild von Jerzy auf Pixabay


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