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Abnehmen und die Versprechungen der Industrie: So erkennst du unseriöse Produkte

Am Anfang meines eigenen Abnehmwegs habe ich viele Produkte ausprobiert, die schnelle und einfache Lösungen versprachen: Pillen, Shakes, Pulver – alle mit dem Versprechen, den Stoffwechsel zu boosten, den Appetit auf natürliche Weise zu hemmen oder Fette und Kohlenhydrate unschädlich zu machen. Solche Produkte sind verlockend, besonders wenn man nach einer zeiteffizienten Methode sucht, die ohne große Mühen auskommt. Aber nach einer Weile wird klar: Das Einzige, was wirklich schmilzt, ist das Geld im eigenen Portemonnaie.

Die Wahrheit über diese Produkte

Eine nähere Betrachtung zeigt, dass diese Produkte vor allem eines liefern: satte Gewinne für die Hersteller. Viele rezeptfreie Präparate können sogar negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Zum Beispiel Fettblocker, die versprechen, unverdautes Fett aus dem Körper zu schleusen – aber nur, wenn man in Kauf nimmt, dass fetthaltige Mahlzeiten unschöne Szenen im Badezimmer zur Folge haben können. Oder Kohlenhydratblocker, die ebenso unangenehme Nebenwirkungen haben können und die notwendige Zufuhr von Makronährstoffen behindern. Es ist wichtig zu verstehen: Fette und Kohlenhydrate sind essentielle Bestandteile unserer Ernährung. Eine Unterversorgung kann mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Woran erkennst du unwirksame Produkte?

Wenn du dich trotzdem dazu entschließen solltest, etwas auszuprobieren, gibt es einige Merkmale, die dich vor den schlimmsten Fehlkäufen bewahren können:

  1. Unrealistische Versprechen
    Produkte, die behaupten, man könne ohne Anstrengung abnehmen – etwa durch eine einzige Pille oder ein Pulver im Kaffee – sind schlichtweg unseriös. Seriöse Hersteller würden nie suggerieren, dass Nahrungsergänzungsmittel allein aktiv auf dein Gewicht wirken.
  2. Aggressive Werbung in sozialen Medien
    Viele Produkte werden übertrieben auf Plattformen wie Instagram oder Facebook beworben. Häufig werden prominente Namen oder Sendungen wie „Höhle der Löwen“ verwendet, ohne dass diese tatsächlich involviert sind. Achte auf:
    • Fehlt ein Impressum oder sitzt der Anbieter außerhalb der EU? Anbieter aus Drittländern entziehen sich häufig rechtlichen Konsequenzen.
    • Gibt es nur Kreditkartenzahlung und keine anderen Möglichkeiten?
    • Wirken die Online-Bewertungen manipuliert oder auffallend positiv?
  3. Zu gut, um wahr zu sein
    Wenn ein Angebot zu verlockend klingt, solltest du skeptisch sein. Die Regel ist simpel: Wenn es zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch.
  4. Maschen mit angeblicher Individualität
    Manche Anbieter versuchen, dich mit persönlich wirkenden Angeboten, Videos und langen Texten zu überzeugen. Frage dich: Warum gibt es diese vermeintliche Wunderlösung nur hier? Und warum weiß dein Arzt nichts davon? Sprich im Zweifel mit einem Mediziner.
  5. Gefälschte Warentests
    Viele Webseiten sehen aus wie offizielle Testportale, dienen jedoch nur der Produktwerbung. Eine echte und seriöse Quelle wie Stiftung Warentest liefert klare Aussagen – hier ein Beispiel: Schlankheitsmittel im Test.
  6. GLP-1-Präparate
    Diese Medikamente können effektiv sein, greifen aber tief in deinen hormonellen Haushalt ein. Sie sind teuer (300-500 €/Monat), müssen regelmäßig gespritzt werden und wirken oft nur solange, wie du sie nutzt. Nach dem Absetzen kehrt das Gewicht meist zurück. Investiere dein Geld besser in eine Ernährungsberatung oder ein Fitnessstudio.
  7. Unklare Formulierungen
    Aussagen wie „Unterstützt den normalen Stoffwechsel“ sind vage. Frage dich: Braucht dein Stoffwechsel überhaupt Hilfe? Ein großes Blutbild und ein Gespräch mit deinem Hausarzt liefern oft bessere Antworten als ein teures Nahrungsergänzungsmittel.

Es ist verlockend, sich einfache Lösungen zu wünschen, aber der Weg zu einem gesunden Gewicht erfordert mehr als das Schlucken von Pillen oder das Mischen von Pulvern. Ganz gleich, um welches Produkt es geht, stelle dir immer die Frage: Wer profitiert davon? Für wen ist dieses Produkt eine Spitzen-Sache – für dich als Kunden oder für den Anbieter oder Hersteller? Bleib kritisch, informiere dich und investiere lieber in langfristige und nachhaltige Lösungen – wie eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und gegebenenfalls professionelle Beratung. Dein Körper wird es dir danken.



Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay


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