Das tägliche Ritual
Jeden Morgen stehe ich auf, schnappe mir einen Kaffee (schwarz natürlich, schließlich faste ich ja) und stelle mich auf die Waage. Klingt für manche vielleicht verrückt – schließlich ist die Waage für viele ein ständiger Quell von Frust und Selbstzweifeln. Aber für mich ist sie ein treuer Begleiter geworden – mit all ihren Höhen und Tiefen.
Die Waage und die Kunst der Gelassenheit
Früher war das anders. Wenn die Zahl stieg, war der Tag gelaufen. Ich fühlte mich schlecht, obwohl mein Bauchumfang über Nacht sicher nicht explodiert war. Heute sehe ich die Waage wie einen sturen alten Freund: Manchmal sagt sie Dinge, die ich nicht hören will, aber wenn ich länger zuhöre, ergibt alles Sinn. Denn Gewicht ist keine Momentaufnahme, sondern eine Geschichte, die über Zeit erzählt wird. Und diese Geschichte verläuft selten linear.
Warum Gewicht schwankt – und das okay ist
Hier mal eine kleine Lektion, die ich mir selbst oft ins Gedächtnis rufe: Gewicht ist wie das Wetter. Es schwankt. Mal Wassergewicht, mal ein üppigeres Abendessen oder weniger Schlaf – all das beeinflusst, was die Waage zeigt. Aber die langfristigen Trends sind entscheidend. Statt panisch auf jeden Ausreißer zu reagieren, habe ich gelernt, den größeren Verlauf zu betrachten.
Die Waage als Datenquelle
Ich wiege mich täglich, nicht um mich selbst zu quälen, sondern um zu verstehen. Die täglichen Zahlen sind wie kleine Datenpunkte in einem größeren Diagramm. Sie helfen mir, Muster zu erkennen: Wann stagniert das Gewicht? Wann fällt es wieder? Und was könnte die Ursache sein? Es ist fast wie ein Detektivspiel – mit mir selbst als Hauptverdächtigem.
Freund oder Feind? Die Antwort liegt bei dir
Natürlich ist die Waage nicht für jeden der richtige Begleiter. Wenn dich die Zahl emotional belastet, ist es vielleicht besser, dich seltener zu wiegen oder andere Fortschritte zu feiern – wie lockerer sitzende Hosen oder mehr Energie im Alltag. Für mich hat die Waage aber eine neue Rolle bekommen: Sie ist kein Richter mehr, sondern ein Werkzeug.
Fazit: Kein Freundschaftsvertrag nötig
Die Waage wird wahrscheinlich nie mein bester Kumpel, aber wir haben eine Arbeitsbeziehung aufgebaut, die funktioniert. Mein Tipp? Betrachte sie mit einem Augenzwinkern. Sie ist nur ein Helfer – nicht dein Chef. Und manchmal sagt sie eben, was du hören musst, nicht, was du hören willst. Solange du sie nicht zum Feind machst, kann sie ein wertvoller Begleiter auf deinem Weg sein.
Bild von Joachim Schnürle auf Pixabay
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