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Abnehm-Märchen: 10 Diätmythen, die ich früher geglaubt habe

Diäten sind ja bekanntlich die besten Quellen für Kuriositäten. Wer hat nicht schon mal die ominöse „Zitronenwasser-Diät“ gehört, bei der man quasi nur noch sauer dreinschauen muss, um abzunehmen? Oder das „Trink-keine-Kalorien“-Mantra, das scheinbar glaubt, Kaffee mit Milch sei der Teufel im Becher. Ich hab’ sie alle durch – naja, fast. Manche Mythen sind so absurd, dass sie nur aus dem Reich der Märchen kommen können.

Hier sind zehn Diätmythen, denen ich früher selbst auf den Leim gegangen bin – und warum sie am Ende nicht viel mehr sind als heißer Dampf im Kessel der Abnehmindustrie.

1. Abends essen macht dick

„Iss nach 18 Uhr nichts mehr!“ hieß es immer. Ich dachte, mein Körper würde nach Sonnenuntergang heimlich Fett bunkern. Spoiler: Es kommt auf die Gesamtkalorien an, nicht auf die Uhrzeit. Heute genieße ich mein Abendessen ohne schlechtes Gewissen – manchmal sogar um 21 Uhr. Und trotzdem: Spätes Essen kann die Verdauung belasten und den Schlaf beeinträchtigen. Schlafmangel beeinflusst Hormone wie Leptin und Ghrelin, die Hunger und Sättigung steuern, und kann dadurch unbewusst zu einer höheren Kalorienaufnahme führen. Schlechter Schlaf wiederum erhöht Stress und mindert die Leistungsfähigkeit, was langfristig eine Gewichtszunahme begünstigen kann.

2. Kohlenhydrate sind böse

Pasta, Brot und Kartoffeln – ein teuflisches Trio? Lange habe ich geglaubt, dass Kohlenhydrate der Feind Nummer eins sind. Heute weiß ich: Es gibt keinen Grund, sie komplett zu verteufeln. Ich persönlich finde Nudeln insgesamt total langweilig und kann komplett darauf verzichten. Man sollte halt für sich selber prüfen, was man stark reduzieren kann und an was man lieber festhalten möchte. Ein Generalkonzept, das dein Wollen nicht berücksichtigt, hat wenig Aussicht auf Erfolg.

3. Du musst fünf kleine Mahlzeiten pro Tag essen

Der Mythos, dass der Stoffwechsel „einrosten“ könnte, wenn man nicht alle paar Stunden etwas isst, hat mich jahrelang begleitet. Intervallfasten hat mir gezeigt, dass weniger oft mehr ist – und mein Stoffwechsel funktioniert dabei weiterhin einwandfrei. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass Intervallfasten einfach auch zu meinem Lebensstil passt und das Weglassen einer kompletten Mahlzeit mir hilft. Ich kann verstehen, dass das bei Anderen aber völlig anders sein kann. Ich fände es hingegen sehr sportlich, wenn ich alle paar Stunden etwas zu mir nehmen müsste und mich dann niemals wirklich satt essen kann. Das würde mich stressen.

4. Nur rohes Obst und Gemüse sind gesund

Rohkost ist super, aber nicht immer besser. Gekochte Tomaten enthalten z. B. mehr Lycopin als rohe. Heute genieße ich beides – roh und gekocht – und mache mir keinen Stress mehr, ob ich alles „richtig“ esse. Rohkostsalate mit bspw. gebratenen Pilzen finde ich richtig gut, da sie nicht nur lecker sind, sondern auch eine gute Balance aus Geschmack und Nährwert bieten.

5. Bestimmte Lebensmittel verbrennen Fett

„Iss Ananas, die verbrennt Fett!“ Klar, und wenn ich genug esse, kann ich meine Heizung abstellen? Fettverbrennende Lebensmittel gibt es nicht. Was wirklich hilft: ein Kaloriendefizit. Obwohl: Proteine fördern den thermischen Effekt der Verdauung, was bedeutet, dass der Körper mehr Energie zur Verarbeitung aufwenden muss. Das kann dazu beitragen, Heißhungerattacken zu reduzieren, da Proteine länger sättigen und den Blutzuckerspiegel stabil halten.

6. Trink grünen Tee, um Gewicht zu verlieren

Ich habe literweise grünen Tee getrunken in der Hoffnung, er würde die Kilos einfach wegspülen. Klar, Tee ist gesund – aber eine Wunderwaffe ist er nicht. Der eigentliche Vorteil: weniger Kalorien als zuckrige Alternativen.

7. Sport reicht aus, um abzunehmen

Ich dachte, ich könnte alles essen, solange ich genug Sport mache. Leider nicht. Die Rechnung „Ein Donut = eine Stunde Laufen“ ist weder realistisch noch motivierend. Sport hilft, aber die Ernährung bleibt entscheidend.

8. Fett macht fett

Low-Fat-Produkte waren lange meine besten Freunde. Dass Fett aber auch lebensnotwendig und oft sogar hilfreich ist, wusste ich nicht. Heute achte ich auf gesunde Fette – und genieße sie in Maßen. Vielleicht noch ein bisschen zu viel. Mir fällt es leichter auf Zucker zu verzichten.

9. Die ketogene Diät ist die einzige Lösung

Eine Zeit lang war ich überzeugt, dass die ketogene Diät der Schlüssel zum Abnehmen sein könnte. Keine Kohlenhydrate, viel Fett – das klang verlockend einfach. Anfangs klappte es auch gut, aber die Umstellung war schwer und sozial unpraktisch. Mal ehrlich: Wer will bei jeder Einladung erklären, warum man das Brot ablehnen muss? Heute weiß ich, dass Keto für manche funktioniert, etwa durch die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels, aber nicht für alle. Ein nachhaltiger Erfolg ist oft einfacher mit einer flexibleren Ernährung zu erreichen, die nicht zu viele Einschränkungen verlangt.

10. Cheat Days machen Diäten leichter

Früher dachte ich, ein „Cheat Day“ wäre der perfekte Ausgleich. Was tatsächlich passiert ist: Ich habe viel zu viel gegessen und mich danach miserabel gefühlt. Heute integriere ich meine Lieblingsessen in den Alltag – bewusst und ohne Schuldgefühle.

Und jetzt?

Die Diätmythen von gestern können uns heute zum Lächeln bringen – aber sie zeigen auch, wie verwirrend die Welt der Ernährung oft ist. Was wirklich zählt, ist das, was für dich funktioniert. Lass dich nicht von Märchen ablenken – dein eigener Weg ist immer der beste. Probiere verschiedene Ansätze aus, um herauszufinden, was für dich am besten funktioniert.

Welche Diätmythen hast du schon entlarvt? Schreib sie gerne in die Kommentare!


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