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Gedanken beim Joggen: 5 schräge Momente, die wir alle kennen

Laufen soll den Kopf frei machen, sagen sie. Was bei mir passiert: Der Kopf wird voll. Voll mit den seltsamsten, unnötigsten und manchmal auch komplett absurden Gedanken, die ich außerhalb des Laufens so noch nie hatte. Und das Beste: Sie kommen immer wieder. Hier meine persönliche Top 5 – ganz ohne Anspruch auf Sinn oder Logik.

1. „Wenn ich jetzt einfach umdrehe, merkt das doch keiner.“
Kilometer 2, und plötzlich erscheint der Wendepunkt in greifbarer Nähe – ganz ohne logischen Grund. Ich könnte jetzt einfach kehrt machen, zurückjoggen und behaupten, das wäre so geplant gewesen. Mache ich natürlich nicht. Aber der Gedanke ist jedes Mal kurz da. Und genauso schnell wieder weg.

2. „Was, wenn mich jemand beobachtet?“
Ich bin mir sicher: In dem Moment, in dem ich schnaufe wie ein Walross mit Asthma, schaut jemand aus dem Fenster. Oder läuft hinter mir. Oder filmt mich. Warum? Keine Ahnung. Aber plötzlich versuche ich, besonders sportlich zu wirken: Rücken gerade, der Laufgang federnd, der Kopf gerade aus, Kinn hoch. Klappt nie. Aber der Wille zählt.

3. „Ich könnte das jetzt eigentlich auch gehen. Gehen ist doch auch Bewegung.“
Dieser Gedanke tritt gerne an Steigungen auf. Oder bei Gegenwind. Oder wenn mir langweilig ist. Gehen wird plötzlich zu einem revolutionären Akt der Selbstfürsorge. Leider kommt direkt danach die Stimme: „Du hast’s doch gerade erst angefangen…“

4. „Ich glaube, ich schreibe ein Buch über das, was ich hier gerade denke.“
Laufen macht kreativ. Zumindest fühlt es sich so an. Ich habe beim Joggen schon Weltideen gehabt – revolutionäre Lebensentwürfe, neue Kapitel für mein Leben, geniale Blogposts (dieser hier zum Beispiel). Bis ich zuhause bin, ist davon meist nichts mehr übrig. Außer einem vagen Gefühl von Größe.

5. „Ob ich jetzt schon genug gelitten habe, um wieder umdrehen zu dürfen?“
Manchmal frage ich mich, ob es irgendwo ein geheimes Punkte-System gibt. So: 10 Minuten Laufen = 1 Punkt für Charakterstärke. Bei 5 Punkten darf man nach Hause. Spoiler: Das System gibt es nicht. Aber der Gedanke motiviert. Irgendwie.

Und genau deshalb laufe ich weiter. Nicht weil ich so diszipliniert bin. Sondern weil ich inzwischen genau weiß: Nach jedem dieser Gedanken kommt irgendwann der, bei dem ich plötzlich merke, dass es gerade richtig gut läuft.


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