Musik und ich – das war lange Zeit eine unzertrennliche Verbindung. Egal, ob ich mit Freunden abhing, durch schwierige Phasen meines Lebens navigierte oder einfach nur für mich war: Musik war mein ständiger Begleiter und gleichzeitig meine moralische Stütze. Meine Lieblingsbands wie die Red Hot Chili Peppers, Foo Fighters, Nirvana oder Metallica lieferten nicht einfach nur Lieder – sie lieferten mir den Soundtrack meines Lebens.
Doch irgendwann kam ein Bruch. Ich hörte auf, selber aktiv Musik zu machen, und ließ selbst das bewusste Musikhören schleifen. Ich gewöhnte mir zwar an, Musik irgendwie im Alltag zu integrieren, doch das bewusste Hören meiner Lieblingsmusik ging nach und nach verloren. Irgendwo im Hintergrund dudelte zwar ständig das Radio, aber eine echte, tiefe Verbindung fühlte ich nicht mehr. Mein Leben wurde stiller – und rückblickend betrachtet fehlte etwas Entscheidendes.
Vor etwa zwei Jahren, mit dem Beginn meiner Abnehmreise, fand Musik ihren Weg zurück in mein Leben. Anfangs ganz vorsichtig, als Hintergrundbegleitung meiner täglichen Gehroutine. Eine Stunde moderate Bewegung – und plötzlich waren da wieder Songs, die Erinnerungen weckten, mich motivierten und sogar ein wenig von der Anstrengung ablenkten. Musik war wieder da, um mich mental und emotional zu unterstützen.
Mit jeder Woche, jedem Monat wuchs nicht nur meine Ausdauer, sondern auch mein Bedürfnis nach passender musikalischer Begleitung. Heute, wo ich mich zum begeisterten 10-Kilometer-Hobbyläufer entwickelt habe, kann ich mir kaum mehr vorstellen, ohne meine launenabhängigen Playlists zu trainieren. Es gibt Tage für kraftvollen Rock, Tage für treibenden Metal und sogar entspannte Tage, an denen Dido oder ruhige Songs aus den 80ern mich begleiten.
Musik ist längst nicht nur Ablenkung. Sie gibt meinem Training Struktur, motiviert mich in schwierigen Momenten und schafft eine emotionale Verbindung zwischen dem Ich, das ich früher war, und dem, das ich heute bin. Sie erinnert mich daran, wie weit ich gekommen bin, und macht gleichzeitig Lust auf mehr. Und ja, manchmal verwandelt sie meine Joggingrunde in ein Mini-Konzert, bei dem ich – zumindest gedanklich – auf der Bühne stehe und meine kleinen Erfolge feiere.
Vielleicht ist das die eigentliche Magie von Musik: Sie begleitet uns nicht nur, sie verändert uns. Und manchmal hilft sie uns sogar dabei, uns selbst wiederzufinden.
Bild von Omar Medina auf Pixabay
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