Ich laufe nicht allein. Mein Laufpartner redet zwar nicht viel, aber er piept, vibriert, misst meine Herzfrequenz und erinnert mich daran, wann es Zeit ist, die nächste Runde zu drehen. Meine Sportuhr – zuverlässig, direkt und immer dabei.
Als ich mit dem Joggen anfing, war die Technik eher Beiwerk. Ein netter Bonus, um zu sehen, wie weit und wie schnell ich unterwegs war. Inzwischen ist sie fester Bestandteil meiner Routine geworden. Nicht, weil ich von Zahlen besessen bin – sondern weil sie mich besser kennt als ich mich selbst.
Wenn ich mal wieder denke: „Heute reicht auch ein kurzer Lauf“, dann zeigt mir die Uhr, dass mein Puls stabil ist, meine Pace gut – und dass noch mehr drin ist. Umgekehrt sagt sie mir auch, wenn’s reicht. An manchen Tagen zeigt sie gnadenlos, dass ich langsamer bin, ausgelaugt oder einfach müde. Dann drückt sie nicht – sie gibt mir einfach nur Fakten. Und das hilft.
Ich mag den nüchternen Ton meiner Uhr. Kein Applaus, kein Tschakka. Nur Zahlen, Ziffern und Statistiken. Für manche mag das unpersönlich wirken – für mich ist es motivierend. Ich verhandle nicht mit mir selbst – ich halte mich an die Daten.
Natürlich brauche ich keine Technik, um laufen zu können. Aber sie macht es mir leichter, am Ball zu bleiben. Die Uhr erinnert mich an meine Trainingszeiten, analysiert meine Fortschritte und gibt mir Feedback. Sie fragt nie: „Willst du wirklich?“ – sie geht einfach davon aus, dass ich will. Und das reicht oft, um loszulaufen.
Ein Freund meinte neulich, beim Laufen mit Uhr fehle ihm das Gefühl von Freiheit. Andere schreiben, Daten zerstörten das Körpergefühl. Ich sehe das anders. Ich finde, die Uhr gibt mir Struktur. Mein Laufpartner piept – und ich laufe los.
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