Wer regelmäßig läuft, kennt das: Manche Tage sind zäh. Andere fühlen sich an, als hätte jemand den Stecker gezogen. Der Körper macht schlapp, der Kopf auch. Früher dachte ich: Da muss man durch. Heute weiß ich: Da darf man raus. Denn Pausen gehören genauso zum Training wie die Strecke selbst.
Die Pause, die du nicht geplant hast
Früher machte ich mir Druck: „Nur wer läuft, kommt voran.“ Heute weiß ich, dass das Gegenteil manchmal stimmt. Wer zu viel läuft, läuft irgendwann leer. Ich spreche nicht vom Muskelkater. Ich meine das Gefühl, dass alles schwer wird. Die Schuhe. Die Motivation. Der Kopf.
Es gibt Tage, da ziehst du die Schuhe an und merkst nach 200 Metern: Das wird nix. Der Atem passt nicht. Die Beine sind schwer. Und dann funkt der Kopf rein: „Du solltest, du musst…“ Nein. Heute nicht.
Wenn das passiert, verkürze ich spontan die Runde und gönne mir einen Tag mehr Pause. Seitdem ich meine Standardstrecke auf 10 Kilometer angehoben habe, achte ich bewusst darauf, zwischen den Einheiten zwei volle Tage Pause einzubauen. Das hilft mir, jeden Lauf frisch anzugehen – und meine Knie und Fußgelenke danken es mir.
Wenn der Körper flüstert, bevor er schreit
Mein Körper gibt mir heute früh Bescheid. Ich musste lernen, hinzuhören. Früher trainierte ich über Müdigkeit, Lustlosigkeit oder schiefe Bewegungen hinweg. Heute weiß ich: Wer schlapp ist, bekommt ein Signal – lange bevor der Körper laut wird.
Gerade beim Abnehmen neigt man dazu, sich zu überfordern. Schließlich verbrennt Laufen Kalorien. Es fühlt sich „produktiv“ an. Aber der Stoffwechsel ist keine Maschine, die man härter antreiben kann. Wer abnehmen oder sich sportlich verbessern will, braucht Pausen – sonst geht der Schuss nach hinten los.
Ich habe gelernt: Die Welt geht nicht unter, wenn ich mal nicht laufe. Meine Fortschritte bleiben. Mein Appetit bleibt meist stabil. Ich futtere nicht automatisch mehr. Und nach einem Pausentag bin ich oft besser drauf – körperlich und im Kopf.
Warum Pausen der Leistung helfen
Pausen sind kein Aussetzen. Sie sind Training. Genau wie langsame Läufe im aeroben Bereich. Der Leistungszuwachs entsteht nicht beim Rennen, sondern in der Regeneration. Klar, manche Läufer laufen täglich. Aber das ist riskant – und verlangt ein feines Gespür für den Körper.
Anfänger tun gut daran, zwischen zwei Läufen 48 bis 72 Stunden Pause zu lassen. Das hilft nicht nur den Muskeln, sondern auch den Gelenken. Wer regelmäßig pausiert, kommt besser voran – auch wenn es sich erst nach Stillstand anfühlt. Ich genieße es, wieder mit frischen Beinen zu starten. Wer klug pausiert, läuft länger mit Freude.
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